meh als gmües

Die Gemüsegenossenschaft in Zürich Nord

meh als gmües

Gemüsebau in Spanien

Vor kurzem noch Praktikantin bei meh als gmües, jetzt wwooft Rahel durch Spanien und beschreibt hier Ihre Eindrücke.

Seit zwei Wochen befinde ich mich in Spanien, 50 km nördlich von Barcelona, auf einem kleinen Gemuesebaubetrieb. Durch das Netzwerk «Wwoof» (worldwide work on organic farms) bin ich hier gelandet. Es gibt viel zu lernen und zu erleben, das ich gerne mit euch teilen möchte:)

Adria (mein Gastgeber) und seine Freundin Estela haben den Betrieb 2013 übernommen, eher aus Zufall, da Adria entdeckt hat, dass seine Eltern dieses Grundstück besitzen. Zu Beginn bewirtschafteten Adria und ein Kollege eine kleine Fläche davon als Experiment; Adria absolvierte gleichzeitig seinen Master in ökologischer Landwirtschaft. Während dieser Zeit versuchten sie, einen wöchentliches Gemüseabo einzuführen, was sich jedoch als sehr schwierig erwies; zu viel Arbeit für zu wenig interessierte Gemüsekosumierende. Im darauffolgenden Sommer stellten sie daher auf Direktverkauf um, was sich als bessere Verdienstmöglichkeit erwies. Gleichzeitig begannen sie mit dem Umbau der Finca (dies ist wirklich ein grosses Haus für 2 Personen:)) und Umgebung.

Mit 7.5ha kultivierbarem Land ist Adria sehr gefordert. Er bewirtschaftet momentan 0.5ha Gemüsegarten, durch die Unterstützung des Agrardepartements kann und muss er ab 2017 1ha bewirtschaften. Er vermeidet alle chemischen Substanzen, zieht wilde Blumen-/Pflanzensorten und führt eine Samenbank mit mehr als 200 Samensorten. Er muss daher weder Gemüsesamen noch Dünger zukaufen, da er diesen intern durch Eselmist zuführt. Die Erde wird von Hand, insbesondere mit Broadfork und Radhacke, bearbeitet. Dammbeete, Kompost und Mulchschicht stellen den Kulturen organisches Material zur Verfügung und mindern längerfristig den Arbeitsaufwand.

Seit diesem Fruehling kommen regelmaessig Freiwillige aus aller Welt auf den Betrieb – so wie ich – und helfen bei allen anfallenden Arbeiten. Adria möchte längerfristig alte Getreidesorten- zB Emmer- und Kichererbsen anbauen, die bestehenden Oliven- und Mandelbäume nutzen, Obstbäume ziehen, ein Zentrum fuer Umweltbildung und eine Konsumkooperative aufbauen, zudem die Schulen und Horte mit Gemüse beliefern… Die Arbeit und die Ideen gehen vorerst nicht aus… Und ein Besuch bei meh als gmües steht ebenfalls auf der Liste 🙂

Hasta luego, liebe Sonnengrüsse,
Rahel